Aus dem Vorwort von Dr. Britta Gehm:
"Die Fülle des Materials und die große Anzahl der namentlich überlieferten Opfer machte es unmöglich, jedes Schicksal so zu würdigen, wie es die betroffenen Menschen verdient hätten. Um den Umfang der Arbeit nicht zu sprengen und den Opfern trotzdem ein Mindestmaß an Reverenz zu erweisen, wurde im Anhang eine chronologische Liste aller namentlich zu ermittelnden Opfer im Hochstift Bamberg angefügt (insgesamt 884 Personen).
Diese Liste enthält in aller Kürze die wichtigsten Prozeßdaten, - verläufe und Angaben zur Person des jeweiligen Opfers. Weiter gibt sie die archivalischen Fundstellen an. Sie diente als Grundlage der statistischen Auswertungen und trägt hoffentlich zur besseren Erschließung der Archivbestände in Bamberg bei, um potentiellen zukünftigen Bearbeitern den Zugang zu den Prozeßakten zu erleichtern. "
Aus den über 800 Inquisitionsopfern haben wir eine erste Auswahl getroffen, die wir für "representativ" halten. In der angesprochenen Datenbank kann man natürlich ALLE Akten nachlesen, doch es geht jetzt darum, Fälle herauszusuchen, die stellvertretend für gewisse Vorgehensweisen der BAMBERGER INQUISITOREN sind.
Deshalb wurden 26 (nach der Anzahl der Zellen im Hexenhaus) Schicksale ausgewählt, die wir hier namentlich vorstellen:
1. Haan, Dr. Georg
2. Junius, Johannes
3. Neudecker, Georg
4. Cötzner, Michael
5. Eder, Georg
6. Morhaubt, Hans
7. Zerrer, Georg
8. BitteI, Georg Daniel
9. Flock, Dorothea
10. Peßlerin, Ottilia
11. Beehrin, Anna
12. Haan, Ursula
13. Haan, Maria Ursula
14. Schadin, Anna
15. Schlauchin, Barbara
16. Neüdeckerin, Magdalena
17. Babel, Anna
18. Marrin, Maria Rosina
19. Schüblin, Anna
20. Breunin, Margreth
21. Ripel, Margretha
22. Höpflerin, Gertraut
23. Düßlin, Anna
24. Rehm, Adam
25. Richter, Albert
26. Schwartzin, Barbara
Die Nennung der ersten Opfer ist klar - zumindest, wenn man schon ein wenig Einblick in die Materie hat. Hinter jedem weiteren Namen steht ein Schicksal, dass sich von den Anderen durch gewisse Prozess-, Gefangenschafts- bzw. Foltermethoden unterscheidet.
Sicherlich kann man auch andere Schicksale in Betracht ziehen, doch wir haben jetzt eben diese Auswahl getroffen (die sich auf verschiedenen Posten auch noch durchaus ändern kann).
Diese 26 Fälle wollen wir mit allen Daten als interaktive Kompostion in das digitale MALEFIZ- HAUS implementieren, damit man nach dem Studieren dieser Schicksale den bestmöglichen Überblick über die Bamberger Gesamtsituation gewinnen kann.
Grundvorraussetzung dafür wäre logischerweise, dass man uns die angeforderten Datensätze rechtzeitig zugänglich macht ...
Sonntag, 16. März 2008
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