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Donnerstag, 20. März 2008

Was ein Anruf nicht alles bewirken kann...

Wenn man sich schon das 10-te Jahr mit der Erforschung der Inquisitionsgeschichte (zugegebenermaßen "hobbymäßig") beschäftigt, dann meint man durchaus, "die wesentlichen Fakten einigermaßen zu kennen", doch nach der Lektüre dieses angesprochenen Buches von Dr. Britta Gehm, wurde ich eines Besseren belehrt.

Fakt ist, dass mich dieses Buch geradezu gefesselt hat - die wissenschaftliche Arbeit der Autorin mit hunderten von Quellenangaben ist schwer zu verdauen, was nicht nur an den zahllosen Namen und den lateinischen Aktenzitaten liegt, sondern vor Allem an der Tatsache, dass mir persönlich regelrecht schlecht wurde.

Aus den Akten wird ersichtlich, dass 2 kaiserliche Mandate des Reichshofgerichtsrates vom Fürstbischof Dornheim ignoriert wurden - selbst ein päpstlicher Schutzbrief blieb im Fall Dorothea Flock (22 Jahre) ohne Wirkung, und so ist es eigentlich kein Wunder, dass es wegen keiner Stadt im gesamten HEILIGEN RÖMISCHEN REICH mehr Beschwerdeprozesse wegen begangener Foltergrausamkeiten und Korruption vor dem kaiserlichen Reichshofrat in Wien gab, als wegen Bamberg ( 15 Prozesse ) - auf Platz 2 liegt dann abgeschlagen mit 8 Beschwerden die Stadt Vaduz (Liechtenstein).

Diese und viele weitere Tatsachen werden ausführlich in dem angesprochenen wissenschaftlichen Sachbuch "Die Hexenverfolgung im Hochstift Bamberg und das Eingreifen des Reichshofrates zu ihrer Beendigung" behandelt, was mich zu dem Vergleich veranlasst, dieses Buch als die
Bibel der Bamberger Inquisitionsgeschichte zu bezeichnen:

Wer auch immer in Bamberg, den Begriff WELTERBE guten Gewissens in den Mund nimmt, der sollte vorher wirklich dieses Buch lesen - alles andere ist - meiner unwesentlichen Meinung nach - reine Bigotterie.

Doch wo kann man dieses Buch eigentlich erwerben?

Antwort: Nirgendwo, denn die 2 Auflagen von je 500 Einheiten sind seit langem vergriffen, weshalb ich weder bei AMAZON, BUCH.DE, beim Georg Olms-Verlag noch in 4 Bamberger Buchläden fündig wurde.

Deshalb war es umso erbaulicher, heute ein Gespräch mit Frau Dr. Doris Wendt vom Olms-Verlag zu führen.

Fazit: es wird schon in wenigen Tagen eine dritte Auflage dieses Werkes von Dr. Britta Gehm geben - und das ist doch wirklich eine sehr positive Entwicklung, denn auch Frau Dr. Wendt findet die Anmeldung zum DEUTSCHEN DENKMAL ein "UNTERSTÜTZENSWERTES PROJEKT". Vielen Dank.

Jetzt müssten es nur noch all jene Menschen lesen, die mit dem Begriff WELTERBE Geschäfte machen, Eindruck schinden, Informationen manipulieren und somit tagtäglich jeden Schüler, Studenten, Touristen und Einheimischen über die "WAHRE GESCHICHTE DER STADT BAMBERG"

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